
Google verbessert die Bildgenerierung mit Nano Banana Pro, YouTube testet personalisierbare Feeds, Instagram erweitert Reels und führt ein Neu-Label ein, die Edits-App erhält neue Kreativfunktionen, LinkedIn experimentiert mit Profilangaben und ChatGPT unterstützt passend zur Weihnachtszeit bei der Produktsuche. Hier sind die wichtigsten Neuerungen im Überblick.
1. Nano Banana Pro: Was Googles neues Bildmodell in der Praxis leistet
Mit „Nano Banana Pro“ hat Google ein neues Bildmodell veröffentlicht, das in der Gemini-App sowie in der Web-Version verfügbar ist.
Nano Banana Pro führt Motive deutlich stabiler zusammen als sein Vorgänger. Elemente werden sauber angeordnet, Übergänge wirken natürlicher und komplexe Szenen brechen weniger auseinander. Besonders bei Montagen oder Bildern mit mehreren Personen entsteht ein harmonischeres Gesamtbild, das schneller verwendbar ist.
Auch der Umgang mit Text hat sich spürbar verbessert. Die Schrift erscheint klarer, lesbarer und weitgehend frei von Verzerrungen. Dadurch lassen sich Präsentationen, Social-Media-Grafiken oder Produktvisualisierungen ohne größere Nachbearbeitung erstellen.
Der dritte Punkt betrifft die Umsetzung komplexer Szenen. Nano Banana Pro ordnet Inhalte strukturierter an und behält Proportionen und Perspektiven besser im Blick. So entstehen klarere Layouts, Illustrationen und erklärende Visualisierungen, die sich direkt für Entwürfe oder den Einsatz im Arbeitsalltag eignen.
Die Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden sich je nach Konto: Im kostenlosen Zugang stehen nur wenige Bildgenerierungen pro Tag zur Verfügung, während Pro- und Ultra-Abonnent:innen deutlich größere Kontingente erhalten. Bei der praktischen Arbeit mit dem Modell fallen hauptsächlich drei Bereiche auf.
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2. YouTube testet neuen „Custom Feed“ für mehr Kontrolle über die Startseite
YouTube arbeitet derzeit an einer Funktion, die es Nutzer:innen ermöglichen soll, ihre Startseite stärker selbst zu gestalten. Im Rahmen eines neuen Tests können ausgewählte Personen eigene Feeds zusammenstellen, in denen nur die Kanäle erscheinen, die sie selbst auswählen. Dadurch lässt sich der Aufbau der Startseite direkter beeinflussen, anstatt sich ausschließlich auf automatisch zusammengestellte Empfehlungen zu verlassen.
Der Test befindet sich noch in einem frühen Stadium, und verschiedene Ansätze werden ausprobiert. Dazu gehört unter anderem die Idee, mehrere Feeds zu erstellen, die jeweils unterschiedlichen Themen gewidmet sind. Ob diese Struktur später in dieser Form umgesetzt wird, ist noch offen. Auch bei der Platzierung des neuen Bereichs gibt es unterschiedliche Varianten, etwa direkt auf der Startseite oder im Abo-Bereich.
Teilnehmende sehen ein zusätzliches Symbol neben der Startseite, über das sich der Feed anpassen lässt. Mit einer kurzen Eingabe kann die Auswahl der empfohlenen Inhalte neu ausgerichtet werden. Auf diese Weise soll sich das eigene Videoangebot schneller und gezielter steuern lassen. Da sich die Funktion noch in der Testphase befindet, können sich Details jederzeit ändern, und YouTube sammelt aktiv Rückmeldungen, um den Ansatz weiterzuentwickeln.
3.1 Instagram unterstützt Reels mit bis zu 20 Minuten Länge und erweitert die Kamera-Funktionen
Instagram ermöglicht jetzt Reels mit einer Länge von bis zu 20 Minuten. Die Änderung betrifft ausschließlich die Instagram-App und nicht die Videobearbeitungs-App Edits. Diese verlängerte Videodauer eröffnet neue Möglichkeiten für Inhalte, die mehr Zeit benötigen, etwa ausführliche Tutorials, Interviews, Storyformate oder erklärende Videos. Die Aufnahme und Bearbeitung erfolgt direkt in der Instagram-App.
Passend dazu wurde die Reels-Kamera überarbeitet, also der integrierte Aufnahme- und Bearbeitungsbereich für Reels innerhalb der App. Die Oberfläche wurde neu strukturiert, damit einzelne Werkzeuge leichter erreichbar sind. Der Multi-Clip-Editor arbeitet präziser, sodass mehrere Szenen einfacher zusammengesetzt werden können. Außerdem gibt es eine Undo-Funktion, mit der sich Bearbeitungsschritte sofort rückgängig machen lassen. Das erleichtert die Arbeit an längeren Projekten und sorgt für einen flüssigeren Workflow.
Für Social Media eignet sich die Instagram-App vor allem für Reels, die schnell erstellt und direkt veröffentlicht werden sollen. Spontane Inhalte wirken authentischer, passen besser zu aktuellen Trends und können oft schneller Reichweite erzielen.
3.2 Edits führt neue Funktionen ein, die Reels kreativer und klarer machen
Instagram erweitert die Videobearbeitungs-App „Edits“ um mehrere neue Funktionen, mit denen sich sowohl das Erscheinungsbild als auch der Klang von Reels verbessern lassen. Zu den Neuerungen gehören ein Captions-Editor, eine Lippensynchronisationsfunktion, eine Rückwärts-Funktion und neue Audioeffekte. Mit diesen Werkzeugen lassen sich Inhalte präziser gestalten, besser aufeinander abstimmen und an aktuelle Trends anlehnen.
Zusätzlich bietet die App eine Schriftart, die von einer bekannten Mystery-Serie inspiriert ist. Die in einem markanten Rot gehaltene Schrift eignet sich für Reels, die mit popkulturellen Elementen arbeiten. Auch neue Masken stehen zur Verfügung. Damit lassen sich Bereiche im Video gezielt auswählen, um Effekte nur auf bestimmte Flächen anzuwenden. Dadurch können Spotlights, Einblendungen oder Übergänge genauer gesteuert und visuell ansprechender umgesetzt werden.
Besonders hilfreich ist das neue Feature „Volume Ducking“. Damit wird die Lautstärke einer Tonspur automatisch abgesenkt, sobald eine andere aktiv ist. Wenn Creator:innen beispielsweise sprechen, wird die Musik automatisch leiser gestellt. So sind Stimmen deutlicher zu hören und werden nicht von Hintergrundmusik überlagert.
Die neuen Edits-Funktionen unterstützen Nutzer:innen dabei, Reels klarer, strukturierter und professioneller wirken zu lassen. Sie bieten mehr Gestaltungsspielraum, sowohl optisch als auch akustisch und erleichtern die Erstellung von Inhalten, die sich von anderen abheben.
Für Social Media ist Edits ideal, wenn Reels hochwertiger produziert werden sollen. Saubere Schnitte, präzise Effekte und klarer Ton führen oft zu längerer Watchtime, einem wichtigen Signal für bessere Performance.
3.3 Instagram führt „Neu“-Label für aktuelle Beiträge im Profil ein
Instagram markiert neue Beiträge im Profil ab sofort mit einem gut sichtbaren „Neu“-Label. Die Kennzeichnung erscheint in der unteren linken Ecke eines Posts und bleibt etwa drei Tage sichtbar, bevor sie automatisch entfernt wird. So lässt sich schnell erkennen, welche Inhalte zuletzt veröffentlicht wurden.
Das „Neu“-Label wurde im September erstmals getestet und wird jetzt breit ausgerollt. Die Markierung erscheint automatisch, ohne dass Nutzer:innen etwas einstellen müssen. In vielen Profilen ist sie bereits zu sehen und zeigt klar an, welche Beiträge neu hinzugekommen sind.
4. Passend zur Weihnachtszeit: ChatGPT Shopping Research erleichtert die Produktsuche
Mit der Funktion „Shopping Research“ hilft ChatGPT Nutzer:innen dabei, passende Produkte zu finden, ohne dass sie selbst lange recherchieren müssen. Anstatt verschiedene Shops zu durchsuchen und Daten manuell zu vergleichen, beschreiben Nutzer:innen im Chat, was sie suchen. Das kann unter anderem ein leiser Staubsauger, ein neuer Monitor fürs Homeoffice oder ein Geschenk für eine bestimmte Altersgruppe sein.
Daraufhin stellt ChatGPT Rückfragen zu Budget, Anforderungen und Vorlieben. Auf dieser Basis werden passende Produkte vorgeschlagen. Zu jedem Produkt können Informationen wie zentrale Eigenschaften, mögliche Stärken und Schwächen sowie Hinweise zur Nutzung dargestellt werden. Die Ergebnisse lassen sich im laufenden Gespräch weiter eingrenzen, indem du etwa um günstigere Alternativen, höherwertige Modelle oder bestimmte Marken bittest.
„Shopping Research“ steht über die ChatGPT-Oberfläche zur Verfügung und kann sowohl im Browser als auch mobil genutzt werden. Die Produktauswahl lässt sich im Chat anpassen, indem ihr beispielsweise Produkte ausschließt, Kriterien ändert oder nach ähnlichen Artikeln fragt. So entsteht Schritt für Schritt eine Übersicht, die sich an deinen Angaben orientiert und dir die Entscheidung erleichtern soll.
Angaben zu Preisen, Verfügbarkeit und Details der Produkte können sich je nach Händler:in oder Zeitpunkt unterscheiden. Es bleibt deshalb wichtig, diese Informationen vor dem Kauf direkt im jeweiligen Shop zu überprüfen. „Shopping Research“ ersetzt also nicht den Kaufprozess selbst, sondern unterstützt dabei, Angebote zu finden und einzuordnen.
Für uns ist diese Funktion vor allem deshalb relevant, weil noch nicht klar ist, welche Auswirkungen die Produktvorschläge und Suchergebnisse auf das Tracking bei Social Ads haben werden. Zudem stellt sich die Frage, wie Shopping-Inhalte auf Social Media zukünftig gestaltet werden müssen, um mit dieser Form des Online-Shoppings Schritt zu halten. Wir werden dies beobachten und euch auf dem Laufenden halten.
