
Instagram testet KI-Tools für Storys, erweiterte Karussells und eine Reels-Historie. Facebook führt neue KI-Funktionen zur automatischen Fotobearbeitung ein und überarbeitet den Prozess zur Erstellung von Seiten. OpenAI und Perplexity bringen mit Atlas bzw. Comet zwei eigene Browser mit integrierter KI auf den Markt. YouTube testet mit „Ask Studio“ einen smarten Analyse-Assistenten, der Creator:innen bei der Optimierung ihrer Inhalte unterstützt.
1. Instagram testet KI-Feature für Storys, über 20 Slides im Karussell und neue Reels-Historie
1.1 KI-Bildbearbeitung mit „Restyle“
Instagram testet derzeit eine neue Funktion namens „Restyle“, die auf der generativen Meta AI basiert. Mithilfe dieser Funktion können Nutzer:innen ein bereits aufgenommenes Foto visuell verändern, indem sie einen Textbefehl eingeben. Nutzer:innen können entweder einen der vorgegebenen Stile wie „Wasserfarben“, „Pastellträume“ oder „Anime-Skizze“ auswählen oder eigene Begriffe eingeben. Instagram nutzt dann eine generative KI, die auf Metas Segment-Anything-Modell basiert. Dieses Modell erkennt automatisch einzelne Bereiche oder Objekte auf einem Bild. Dazu zählen Gesichter, Kleidung oder der Hintergrund. Sie können gezielt verändert oder künstlerisch umgestaltet werden. Wenn ein Foto in die Story hochgeladen wird, zeigt Instagram im Bearbeitungsbildschirm automatisch die verschiedenen KI-gestalteten Varianten an. Dort können mehrere Varianten verglichen und die gewünschte Version ausgewählt werden, unter anderem ein Selfie im Comic-Stil oder ein Bild mit veränderten Farben und Lichtstimmungen.

1.2 Reels-Historie: Inspiration wiederfinden
Bisher war es schwierig, ein Reel-Video wiederzufinden, das man nicht gespeichert hatte. Instagram testet derzeit eine neue Funktion, mit der sich Reels auch dann leichter wiederfinden lassen, wenn man sie nicht gespeichert oder geliked hat. Die Funktion heißt „Kürzlich angesehen“. Sie ist über das Menü mit den drei Strichen oben rechts im eigenen Profil erreichbar. Dort wählt man „Deine Aktivitäten“ aus und tippt auf „Verlauf ansehen“. Dort werden Reels angezeigt. Diese kannst du dir in einem selbst wählbaren Zeitraum anschauen. Das kann zum Beispiel in den vergangenen 30 Tagen oder sogar in den letzten Jahren sein. Die Liste kann nach Kanal oder Thema sortiert werden. Da sich die Funktion aktuell in der Testphase befindet, ist sie nur für eine begrenzte Nutzergruppe sichtbar.
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1.3 Karussells mit mehr als 20 Bildern
Normalerweise können bei Instagram bis zu 20 Bilder oder Videos in einem sogenannten Karussell-Post hochgeladen werden. Aktuell testet Instagram offenbar mit einer kleinen Nutzergruppe, ob sich auch mehr als 20 Inhalte in einem Karussell-Post veröffentlichen lassen. Einige Nutzer:innen berichten, dass sie bis zu 26 Bilder hochladen können. Instagram hat dies bislang nicht offiziell bestätigt. Ob und wann diese Funktion für alle verfügbar sein wird, ist noch offen.
2. Facebook: KI macht Foto-Collagen und neue Tools für Creator
2.1 KI schlägt automatisch Foto-Edits und Collagen vor
Meta hat ein neues KI-Feature für Facebook vorgestellt. Es soll Nutzern dabei helfen, ihre Fotos und Videos einfacher und ansprechender zu teilen. Die Funktion erkennt Bilder und Clips, die auf dem Smartphone gespeichert sind, und schlägt automatisch bearbeitete Fotos, Collagen oder kurze Videos daraus vor.
Die Vorschläge erscheinen direkt in der Facebook-App. Sie tauchen in einem eigenen Bereich auf, ähnlich wie die Erinnerungen, und sind nur für den jeweiligen Nutzer sichtbar. Erst wenn man sich entscheidet, einen Vorschlag zu teilen, wird der Inhalt veröffentlicht.
Damit das funktioniert, muss das Feature zunächst aktiviert werden. Facebook fragt vorher um Erlaubnis, auf die gespeicherten Fotos und Videos zugreifen zu dürfen. Ohne Zustimmung passiert nichts. Wenn man zustimmt, werden die Bilder auf dem Gerät analysiert, um passende Vorschläge zu machen.
Laut Meta werden diese Fotos nicht an Facebook gesendet und auch nicht verwendet, um die KI zu verbessern. Sie werden nur verarbeitet, wenn man sich entscheidet, Inhalte zu bearbeiten oder zu teilen. Die Kontrolle über alle Fotos und Videos bleibt also beim Nutzer.
Das neue Feature startet zuerst in den USA und Kanada. In den nächsten Monaten soll es auch in weiteren Ländern getestet werden. Das Ziel besteht darin, das Teilen persönlicher Momente zu vereinfachen und den Nutzern zu zeigen, wie sie ihre Erinnerungen ohne großen Aufwand kreativ gestalten können.


2.2 Neue Kategorisierung für Seiten
Facebook hat den Prozess zur Erstellung neuer Seiten überarbeitet und deutlich vereinfacht. Zu Beginn wird nun abgefragt, wofür die Seite erstellt werden soll. Nutzer:innen können auswählen, ob sie eine Seite für ein Unternehmen, einen Verein oder eine Einzelperson anlegen möchten. Auch Personen, die regelmäßig Inhalte veröffentlichen, beispielsweise Musiker:innen, Blogger:innen oder Influencer:innen, können dies angeben.
Abhängig von dieser Auswahl zeigt Facebook anschließend die passenden Felder und Werkzeuge an. Dazu gehören etwa Informationen zur Kontaktaufnahme oder zur Terminbuchung sowie die Möglichkeit, Öffnungszeiten hinzuzufügen. So wird der Aufbau einer Seite übersichtlicher und Nutzer:innen müssen sich nicht mehr durch unnötige Einstellungen klicken.
Mit dieser Änderung möchte Facebook den Einstieg erleichtern und dafür sorgen, dass jede Seite von Anfang an richtig aufgebaut ist. Der neue Prozess soll vor allem kleinen Unternehmen und Creator:innen dabei helfen, schneller eine professionelle Präsenz zu erstellen.

3. OpenAI Atlas & Perplexity Comet: Zwei KI-Browser greifen Chrome an
3.1 ChatGPT Atlas: Der smarte Assistent im Browser
Die Firma OpenAI, bekannt durch ChatGPT, hat einen eigenen Internetbrowser vorgestellt. Dieser steht zurzeit nur für Mac-User auf dem Desktop zum Download bereit. Er heißt „Atlas“ und funktioniert wie jeder andere Browser zum Surfen im Internet. Der Unterschied: ChatGPT ist direkt integriert. So können Nutzer während des Surfens Fragen stellen, sich Inhalte zusammenfassen lassen oder Informationen schneller finden.
Besonders praktisch ist der sogenannte Agentenmodus. In diesem Modus kann ChatGPT ganze Aufgaben übernehmen, zum Beispiel eine Reise planen, passende Produkte heraussuchen oder Informationen aus mehreren Webseiten zusammenstellen. Atlas basiert technisch auf Google Chrome, sieht vertraut aus und funktioniert ähnlich.
OpenAI betont, dass beim Datenschutz Transparenz im Vordergrund steht. Der KI-Modus lässt sich jederzeit ausschalten, sodass Nutzer:innen selbst entscheiden können, ob und wann ChatGPT beim Surfen helfen darf.

3.2 Perplexity Comet: Recherchieren mit KI-Unterstützung
Auch das Unternehmen Perplexity hat einen neuen Browser entwickelt, in den Künstliche Intelligenz direkt integriert wurde. Er heißt „Comet“ und kann auf der Website von Perplexity heruntergeladen werden.
Der Browser bietet einen KI-Assistenten, der beim Surfen hilft. So kann man unter anderem eine Webseite aufrufen und den Assistenten fragen, worum es auf der Seite geht, oder sich die wichtigsten Punkte zusammenfassen lassen. Auch das gezielte Suchen nach Inhalten oder das Stellen von Fragen ist möglich, ohne die Seite selbst lesen zu müssen. Besonders praktisch sind die sogenannten Arbeitsbereiche: Hier können mehrere Tabs und Inhalte zu einem Thema gesammelt, gespeichert und später weiterbearbeitet werden – wie in einer digitalen Notizsammlung.
Auch hier gilt: Die KI-Funktionen lassen sich auf Wunsch abschalten. Man kann selbst bestimmen, ob und wann der Assistent aktiv ist. So bleibt die Kontrolle über die eigenen Daten erhalten. Das Unternehmen betont, dass Datenschutz und Datensicherheit eine große Rolle spielen.
Kritik gibt es jedoch auch. Sicherheitsforscher haben kürzlich eine Schwachstelle im System entdeckt. Unter bestimmten Umständen konnten Angreifer auf Daten aus Google Drive zugreifen, wenn diese durch den Browser genutzt wurden. Zwar wurde die Lücke schnell geschlossen, sie zeigt jedoch deutlich, dass neue Technologien sorgfältig getestet und gegen Missbrauch abgesichert werden müssen, besonders wenn persönliche Daten im Spiel sind.

4. YouTube: “Ask Studio” als smarter Analyse-Partner für Creators
YouTube möchte die Verwaltung und Verbesserung von Kanälen einfacher machen. Zu diesem Zweck wurde ein neues Werkzeug entwickelt: Der Chatbot „Ask Studio“. Dieser KI-gestützte Chatbot ist direkt in das Creator Studio von YouTube integriert und befindet sich derzeit in einer frühen Testphase. Er soll Creator:innen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen, insbesondere bei der Analyse von Inhalten und der Entwicklung neuer Ideen.
Ask Studio funktioniert wie eine Art digitale Beratung. Man kann dem Chatbot Fragen stellen, zum Beispiel: „Welche meiner Videos kamen besonders gut an?“ oder „Was für einen Titel könnte ich für mein nächstes Video nehmen?“ und erhält direkt Antworten, die auf den eigenen Kanal zugeschnitten sind. Die KI nutzt dafür YouTube-eigene Datenanalysen und generiert Tipps, wie sich Videos besser strukturieren, betiteln oder vermarkten lassen. Dieser Chatbot funktioniert wie eine Art digitale Beratung: Man kann ihm Fragen stellen und bekommt direkt Antworten, die auf den eigenen Kanal zugeschnitten sind.
Man kann beispielsweise fragen: „Welche meiner Videos haben zuletzt besonders gut funktioniert?“ oder „Was wäre ein guter Titel für mein nächstes Video zu diesem Thema?“ Der Chatbot analysiert die eigenen Daten, also Videoaufrufe, Kommentare und Interaktionen und liefert Vorschläge, wie man erfolgreicher posten kann.
Die Funktion richtet sich vor allem an Creator:innen, die regelmäßig Videos veröffentlichen und sich Unterstützung bei der Analyse wünschen. Aktuell steht der Chatbot nur auf Englisch und nur für Nutzer:innen in den USA zur Verfügung.