Instagram testet planbare Storys, längere Musik-Sticker und eine neue Navigation. Google erweitert die Suche um den interaktiven „AI Mode“ und das Videotool Flow um die Funktion Veo 3.1. YouTube führt eine Timeline für Shorts ein, Anthropic stellt das Modell Claude Haiku 4.5 vor und Threads erhält die Funktion „Gruppenchats“.

1. Neue Funktionen und Tests bei Instagram

1.1 Story-Highlights bekommen eigenen Tab

Die Struktur der Profilseite wird überarbeitet. Künftig erscheinen Story-Highlights nicht mehr direkt unter der Bio, sondern in einem eigenen Tab neben den bereits vorhandenen Bereichen „Beiträge“, „Reels“, „Reposts“ und „Markierte“.

Durch den neuen Aufbau soll die Profilansicht übersichtlicher werden. Der obere Teil des Profils bleibt dadurch aufgeräumter, während die Highlights als separater Bereich besser zur Geltung kommen. Der Rollout des Designs hat begonnen und wird schrittweise für alle Konten aktiviert.

1.2 Planung von Stories direkt in der App

In einer aktuellen Testphase wird eine Funktion erprobt, mit der sich Stories direkt in der App planen und zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch veröffentlichen lassen. Beim Hochladen einer Story können Nutzer:innen das Datum und die Uhrzeit festlegen, zu dem diese gepostet wird.

Bisher war eine solche Planung nur über externe Tools wie Later, Planoly oder Metricool sowie über die Meta Business Suite möglich. Die getestete Funktion würde diesen Umweg überflüssig machen und die Veröffentlichung direkt in der App ermöglichen.

Der Test befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium. Wann die Funktion für alle Konten verfügbar sein wird, ist bislang nicht bekannt.

Ob sich künftig auch mehrere Stories und Stories mit Stickern planen lassen, ist noch offen. Wir würden uns natürlich freuen, wenn diese Funktionen künftig unterstützt werden.

Image Credits: © Alessandro Paluzzi

1.3 Musik-Sticker mit bis zu 45 Sekunden Laufzeit

Aktuell wird ein Test durchgeführt, bei dem sich der Musik-Sticker in Stories länger nutzen lässt. Anstatt wie bisher 15 Sekunden Musik einzubinden, kann die Länge des Stickers auf bis zu 45 Sekunden erhöht werden.

Das Update betrifft ausschließlich den Musik-Sticker, nicht jedoch die Länge der Story selbst. Der Test wird schrittweise ausgerollt. Wann die Funktion für alle verfügbar sein wird, ist bislang nicht bekannt.

1.4 Wischen statt Tippen: Neue Navigation wird getestet

Die App testet derzeit eine überarbeitete Navigation. Anstelle der bekannten Menü-Symbole unten im Bildschirm soll künftig das Wischen zwischen Bereichen wie „Feed“, „Reels“ und „Profil“ möglich sein.

Diese Änderung soll die Bedienung flüssiger und intuitiver machen. Gleichzeitig könnte die Menüleiste verschlankt werden, da weniger Buttons benötigt werden. Der Test läuft aktuell mit einer begrenzten Zahl von Konten. Ob die Funktion dauerhaft eingeführt wird, ist noch offen.

2. Neue KI-Funktionen von Google

2.1 Google startet den AI Mode jetzt auch in Deutschland

Google erweitert seine Suche um den „AI Mode“, der nun auch in Deutschland verfügbar ist. Dadurch verändert sich die Art der Beantwortung von Suchanfragen deutlich: Anstelle einer Liste von Webseiten erstellt die Suche nun KI-generierte Zusammenfassungen und kontextbezogene Antworten.

Die neue Ansicht erscheint oberhalb der gewohnten Suchergebnisse. Dort fasst die KI die wichtigsten Informationen zum Suchbegriff in einem kompakten Textblock zusammen. Nutzer:innen müssen somit nicht mehr durch mehrere Seiten klicken, um die passende Antwort zu finden. Außerdem lassen sich über vorgeschlagene Folgefragen direkt weitere Details abfragen – ähnlich wie in einem Gespräch.

Der AI Mode macht den gesamten Suchprozess interaktiver und dialogorientierter. Wer beispielsweise nach einem Thema sucht, kann anschließend direkt eine Nachfrage stellen, ohne den Begriff erneut eingeben zu müssen. Die KI behält dabei den Kontext bei und liefert ergänzende Informationen.

Der Modus ist auf Desktop- und Mobilgeräten verfügbar und kann über das Symbol „Labs“ oder die Einstellungen der Google-Suche aktiviert werden. Technisch basiert er auf dem Gemini-Modell, das speziell für die Verknüpfung von Webinhalten und generativer KI entwickelt wurde. So kann Google nicht nur Suchergebnisse anzeigen, sondern auch eigene Textvorschläge erstellen, strukturieren und mit Quellen verknüpfen.

Image Credits: Google

2.2 Google erweitert sein KI-Videotool Flow mit Veo 3.1

Google hat seine KI-Videotechnologie Flow mit der neuen Version Veo 3.1 deutlich weiterentwickelt. Nutzer:innen erhalten damit mehr Kontrolle über ihre Szenen, realistischere Ergebnisse und erstmals auch Ton.

Das Update ergänzt Flow um Audiofunktionen in allen wichtigen Bereichen. So können Videos nun automatisch generierte Musik, Geräusche oder Stimmen enthalten. Auch die zentrale Arbeitsweise des Tools wurde erweitert: Mehrere Referenzbilder lassen sich kombinieren, um den Stil sowie die Figuren und Objekte einer Szene gezielt vorzugeben. Flow nutzt diese Vorlagen, um daraus ein zusammenhängendes Video zu erzeugen, das den gewünschten Look übernimmt – etwa bei Lichtstimmung, Perspektive oder Farbgebung.

Darüber hinaus können zwei Standbilder zu einer fließenden Bewegung verbunden oder bestehende Clips automatisch verlängert werden. Diese Möglichkeiten eröffnen mehr kreative Kontrolle direkt im Tool, ohne dass externe Software benötigt wird.

Mit Veo 3.1 entwickelt sich Flow zu einem umfassenden KI-Videostudio, in dem Szenen direkt bearbeitet, Elemente ergänzt oder entfernt und Details präzise angepasst werden können. Das neue Modell sorgt für eine verbesserte Bild- und Tonqualität und reagiert genauer auf Texteingaben. Die Technologie steht nicht nur in Flow selbst, sondern auch in der Gemini-App und über die Gemini API zur Verfügung.

3. YouTube verbessert den Shorts-Editor mit neuer Timeline und mehr Kontrolle

YouTube führt derzeit ein großes Update für den Shorts-Editor ein. In der neuen Version wird erstmals eine Timeline-Ansicht eingeführt. Diese ermöglicht es, Videos, Musik und Texte gemeinsam in einem übersichtlichen Zeitstrahl zu bearbeiten. Bisher konnten diese Elemente nur einzeln angepasst werden, nun lässt sich alles parallel sehen und präzise anordnen.

Die neue Ansicht erleichtert das Verschieben, Kürzen oder Kombinieren von Szenen. Creator können außerdem genauer steuern, wann Musik einsetzt oder ein Text erscheint. Wer beispielsweise einen Untertitel passend zu einem bestimmten Ton oder Beat platzieren möchte, kann dies direkt auf der Timeline tun.

Zudem lässt sich der Zeitstrahl vergrößern, um Details besser zu bearbeiten. Das ist besonders hilfreich, wenn Übergänge oder Takte genau getroffen werden sollen. So entsteht ein Arbeitsablauf, der dem von professionellen Schnittprogrammen ähnelt, aber auf eine einfache Bedienung am Smartphone ausgelegt bleibt.

Mit dieser Überarbeitung will YouTube die Erstellung von Shorts einfacher und präziser machen. Nutzer:innen sollen ihre Videos direkt in der App schneiden und gestalten können, ohne zusätzliche Programme zu benötigen. Das Update wird schrittweise ausgerollt und steht zunächst nur ausgewählten Konten zur Verfügung.

4. Claude Haiku 4.5: Schneller, günstiger und effizienter als bisher

Mit Claude Haiku 4.5 hat Anthropic eine neue Version seines KI-Modells vorgestellt, die deutlich günstiger und schneller arbeiten soll als frühere Varianten. Im Vergleich zu Sonnet 4 soll Haiku 4.5 doppelt so schnell sein und nur etwa ein Drittel der Kosten verursachen. Damit will Anthropic eine effizientere Alternative bieten, die insbesondere bei Echtzeitanwendungen und Alltagsaufgaben attraktiv ist.

Haiku 4.5 erreicht in Benchmarks eine mit Sonnet 4 vergleichbare Leistung und soll besonders für kleinere Aufgaben oder Micro-Agents geeignet sein. Nutzer können das Modell über die Claude API, Amazon Bedrock oder Google Clouds Vertex AI einsetzen. Für Projekte mit mehreren KI-Agenten zerlegt Sonnet 4.5 komplexe Aufgaben Schritt für Schritt in Teilaufgaben und führt mehrere Haiku-Modelle parallel aus.

Durch diese Kombination dürfte Haiku 4.5 vor allem für Entwickler, Unternehmen und Projekte interessant werden, die Leistung und Kosten in Einklang bringen wollen, beispielsweise in Chat-Systemen, bei Datenanalysen oder in schnellen Automatisierungsszenarien.

5. Threads bekommt Direktnachrichten und Gruppenchats

Die Social-Media-App Threads erhält eine neue Funktion: Ab sofort können Nutzer:innen auch in Deutschland Gruppenchats erstellen. Nutzer:innen können damit gemeinsame Unterhaltungen in kleinen Communitys führen, ähnlich wie in bekannten Messenger-Apps.

In den neuen Gruppenchats können Unterhaltungen mit bis zu 50 Personen geführt werden. Gruppen können benannt und Mitglieder verwaltet werden. In Zukunft sollen auch Einladungslinks hinzukommen, sodass andere einfacher beitreten können.

Die Nachrichtenfunktion wurde bereits in anderen Ländern getestet und wird nun nach und nach auch in Europa eingeführt. Damit entwickelt sich Threads immer mehr zu einer Plattform, auf der nicht nur öffentliche Beiträge, sondern auch private Gespräche möglich sind.