LinkedIn vereinfacht Markenkooperationen, Pinterest testet KI-gestützte Empfehlungen, Meta stärkt seine Werbetools für die Zeit nach den Feiertagen, Adobe entwickelt einen kreativen KI-Assistenten und YouTube verbessert das Fernseherlebnis für Creator

1. LinkedIn vereinfacht Markenkooperationen mit dem neuen Partnerships Hub

1.1 LinkedIn führt den Partnerships Hub ein

Um Kooperationen zwischen Marken und Creatorn zu vereinfachen, hat LinkedIn den Partnerships Hub eingeführt. In dem neuen Bereich sind Such-, Analyse- und Kontaktfunktionen gebündelt, mit denen Unternehmen gezielt nach passenden Creatorn suchen, diese bewerten und direkt ansprechen können. So lassen sich Partnerschaften schneller finden und verwalten. Creator können außerdem angeben, dass sie an Kooperationen interessiert sind, und so leichter von Marken entdeckt werden.

Langfristig soll der Partnerships Hub dafür sorgen, dass Unternehmen einfacher geeignete Creator für ihre Marketingaktivitäten finden und Creator gleichzeitig neue Möglichkeiten für Kooperationen erhalten. Der Start erfolgte Anfang November 2025 in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien. In Deutschland und anderen europäischen Märkten ist der Rollout für 2026 vorgesehen.

1.2 Neue Optionen für Brand-Erwähnungen

Parallel zum „Partnerships Hub” führt LinkedIn neue Funktionen für Marken-Erwähnungen ein. Künftig können Marken Beiträge, in denen sie von Creatorn erwähnt werden, leichter finden und direkt sponsern. LinkedIn erkennt automatisch, wenn ein Creator eine Marke in einem Beitrag nennt, und zeigt diesen Beitrag im Unternehmensprofil oder im Kampagnenmanager an. Unternehmen können dann entscheiden, ob sie den Beitrag hervorheben möchten.

Mit einem Klick lässt sich der Beitrag als gesponserter Inhalt bewerben, wodurch er einer größeren Zielgruppe angezeigt wird. Dies funktioniert ähnlich wie bei Instagram oder TikTok, wo Marken bereits bestehende Creator-Posts übernehmen und mit zusätzlichem Budget bewerben können. Der Vorteil liegt in der Authentizität: Anstelle klassischer Werbeanzeigen werden echte Beiträge beworben.

Diese Funktion wird derzeit in englischsprachigen Märkten getestet. In Deutschland ist sie noch nicht verfügbar. LinkedIn plant die Einführung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026.

2. Pinterest modernisiert Boards mit KI und neuen Funktionen

2.1 Neue Tabs und KI-Empfehlungen

Pinterest hat seine Boards überarbeitet und um künstliche Intelligenz erweitert. Damit möchte die Plattform ihren Nutzer:innen dabei helfen, ihre Ideen gezielter umzusetzen. Durch die neuen Funktionen wird das Sammeln und Organisieren von Inspirationen persönlicher.

Die aktualisierten Boards erhalten ein neues Design sowie zusätzliche Tabs, die sich am gespeicherten Inhalt orientieren. Auf Mode- und Wohndesign-Boards erscheint der Tab „Make it yours“ und zeigt passende Produkte und Inhalte, um Inspirationen in konkrete Käufe zu verwandeln. Der Tab „More ideas“ bietet dagegen thematisch verwandte Vorschläge für andere Kategorien wie Beauty, Rezepte oder Kunst. Im Tab „All Saves“ finden Nutzer:innen weiterhin alle gespeicherten Pins.

Pinterest nutzt dabei eine Kombination aus visueller Erkennung, Suchverhalten und bisherigen Interaktionen, um individuelle Empfehlungen zu erstellen. So wird jedes Board zu einem persönlichen Einkaufs- und Inspirationsassistenten. Die neuen Tabs werden weltweit eingeführt und in den kommenden Monaten schrittweise für alle Nutzer:innen ausgerollt. In Deutschland sind die neuen Funktionen bereits in ersten Konten verfügbar.

Image Credits: Pinterest

2.2 Personalisierte KI-Collagen: „Styled for you“

In den USA und Kanada testet Pinterest derzeit die Funktion „Styled for you“. Dabei erstellt die Plattform automatisch dynamische Collagen aus gespeicherten Mode-Pins. Diese Collagen kombinieren Kleidungsstücke und Accessoires zu kompletten Outfits, die sich direkt anpassen und kaufen lassen. Nutzer:innen können verschiedene Kombinationen ausprobieren, ohne die App zu verlassen.

In Deutschland ist „Styled for you“ noch nicht verfügbar. Pinterest plant den Start dieser Funktion für das Jahr 2026.

Image Credits: Pinterest

3. Meta erweitert Lead-Ads mit neuen KI- und CRM-Funktionen

Meta ermutigt Unternehmen dazu, auch nach den Feiertagen aktiv zu bleiben. Das sogenannte fünfte Quartal (Q5) umfasst die Zeit von Weihnachten bis in den Januar hinein. In dieser Zeit ist die Kaufbereitschaft vieler Menschen weiterhin hoch. Laut Meta setzen rund 74 Prozent der Käufer:innen ihre Einkäufe nach den Feiertagen fort.

Viele Unternehmen senken in dieser Phase ihre Werbebudgets, obwohl sie damit wichtige Chancen vergeben. Meta sieht Q5 deshalb als goldene Gelegenheit, um mit geringerer Konkurrenz und frischen Budgets neue Kundinnen und Kunden zu erreichen. Werbetreibende, die im vergangenen Jahr ihre Kampagnen in dieser Zeit optimierten, erzielten deutlich niedrigere Anzeigenkosten und mehr qualifizierte Leads.

Um diesen Zeitraum besser zu nutzen, hat Meta mehrere bestehende Werkzeuge erweitert. Die Advantage+ Lead-Kampagnen nutzen Künstliche Intelligenz, um hochwertige Kontakte zu finden und Budgets automatisch zu optimieren. Unternehmen können Leads sowohl über Sofortformulare auf Facebook oder Instagram als auch über ihre Website generieren. Die Plattform entscheidet selbst, welche Variante im jeweiligen Fall am besten funktioniert.

Auch die Verbindung zu CRM-Systemen wie Zapier und Salesforce wurde verbessert. Über Zapier können bis zu 100.000 Leads kostenlos an die Conversions API gesendet werden. Nutzer:innen von Salesforce können ihre Sales Cloud direkt anbinden, sodass Daten in Echtzeit übertragen werden.

Zusätzlich stehen neue Funktionen zur Verifizierung und Pflege von Leads zur Verfügung. Unternehmen können Telefonnummern und E-Mail-Adressen überprüfen lassen, um falsche Angaben zu vermeiden. Außerdem werden automatische Messenger-Chats getestet, die Leads unmittelbar nach Übermittlung des Formulars ansprechen. Diese Chatfunktion wird derzeit in den Vereinigten Staaten, Indien und Großbritannien erprobt.

Die Verbesserungen an Kampagnen, CRM-Integration und Verifizierung sind hingegen weltweit aktiv, also auch in Deutschland.

Wer mehr darüber erfahren will, klickt hier.

Image Credits: Meta

4. Adobe stellt mit Project Moonlight einen KI-Kreativdirektor vor

Ein neues Konzept für kreative Workflows

Adobe arbeitet an einem neuen KI-Agenten namens Project Moonlight, der als zentraler Kreativdirektor innerhalb der Creative Cloud dienen soll. Das System basiert auf der Firefly-Plattform und verbindet die verschiedenen KI-Funktionen aus Programmen wie Photoshop, Premiere Pro und Lightroom. Nutzer:innen können ihre Ideen in Textform eingeben und Moonlight setzt sie mit den passenden Tools um. So entstehen automatisch Bilder, Videos oder Social-Media-Beiträge, die zum eigenen Stil passen.

Die KI analysiert frühere Projekte, gespeicherte Inhalte und verknüpfte Social-Media-Konten, um Vorschläge zu entwickeln, die mit der individuellen Markenidentität harmonieren. Adobe beschreibt Moonlight als eine Art Dirigent, der die KI-Assistenten aus den einzelnen Programmen koordiniert und so ein stimmiges Ergebnis erzeugt.

„Project Moonlight” befindet sich derzeit in einer geschlossenen Testphase in den USA. Ausgewählte Creative-Cloud-Kundinnen und -Kunden können sich über eine Warteliste für die private Beta anmelden. Eine internationale Veröffentlichung, auch für Deutschland, ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

Wie Moonlight Kreative unterstützt

Project Moonlight kann auf Creative-Cloud-Bibliotheken sowie auf verknüpfte Social-Media-Konten zugreifen, um den Stil und die Arbeitsweise der Nutzer:innen zu verstehen. Auf dieser Grundlage schlägt die KI neue Themen, Designs oder Kampagnenideen vor und erstellt bei Bedarf direkt passende Inhalte. So können aus einem einfachen Gespräch mit dem Chat-Agenten vollständige Bilder, Videos oder Beiträge entstehen, die sich sofort verwenden lassen.

Zusätzlich hilft Project Moonlight dabei, Inhalte gezielt weiterzuentwickeln. Durch die Verbindung zu sozialen Netzwerken kann die KI analysieren, welche Beiträge besonders gut ankommen, und daraus Empfehlungen für zukünftige Strategien ableiten.

Adobe betont, dass Project Moonlight nicht als Ersatz für menschliche Kreativität gedacht ist. Die KI soll Routinearbeiten übernehmen und Daten auswerten, während die kreative Kontrolle bei den Nutzerinnen und Nutzern bleibt.

Image Credits: Adobe

5. YouTube verbessert das Fernseherlebnis mit fünf neuen Funktionen für Creator

5.1 Hochauflösende Thumbnails für bessere Sichtbarkeit

YouTube hat neue Werkzeuge vorgestellt, mit denen Videos auf dem Fernseher in höherer Qualität dargestellt werden können. Thumbnails dürfen nun bis zu 50 Megabyte groß sein, wodurch deutlich schärfere und detailreichere Vorschaubilder in 4K-Auflösung möglich werden. Das Update ist bereits weltweit aktiv und gilt auch in Deutschland.

5.2 KI verbessert automatisch die Videoqualität

Zusätzlich arbeitet YouTube an einer neuen KI-Funktion, die Videos automatisch verbessert. Diese Technik analysiert Videos mit niedriger Auflösung und rechnet sie in HD-Qualität hoch. In Zukunft soll das System auch 4K-Auflösungen unterstützen. Creator behalten dabei die volle Kontrolle über ihre Inhalte. Die ursprünglichen Dateien bleiben erhalten und die automatische Verbesserung kann jederzeit deaktiviert werden. Zuschauer:innen können außerdem selbst auswählen, ob sie das Original oder die verbesserte Version ansehen möchten. Das KI-Upscaling wird derzeit in den Vereinigten Staaten und Kanada getestet.

5.3 Neue Navigation auf Smart-TVs

Auch die Bedienung auf Fernsehern wurde von YouTube überarbeitet. Zuschauer:innen können bald direkt zwischen ihren Lieblingskanälen wechseln und erhalten beim Stöbern eine Vorschau der Inhalte.

Das neue Shows-Design hilft Content Creators dabei, ihre Videos in thematische Sammlungen zu sortieren, die auf Smart-TVs als zusammenhängende Formate angezeigt werden. Außerdem wurde die Suche verbessert. Wenn Nutzer:innen auf einem Kanal nach Inhalten suchen, werden künftig zuerst Videos dieses Kanals angezeigt. Das erleichtert die Orientierung und sorgt dafür, dass die eigenen Inhalte sichtbarer werden. Die neue TV-Oberfläche ist derzeit in den Vereinigten Staaten verfügbar. Der internationale Rollout, einschließlich Deutschland, ist für 2026 geplant.

5.4 Einkaufen vom Sofa aus

YouTube verknüpft das Fernseherlebnis zunehmend mit Einkaufsmöglichkeiten. Bei Videos, in denen Produkte vorgestellt werden, können Zuschauer:innen künftig einen QR-Code auf dem Bildschirm scannen. Dadurch öffnet sich die entsprechende Produktseite direkt auf dem Smartphone. Zusätzlich testet YouTube eine Funktion, mit der Produkte zu bestimmten Momenten im Video eingeblendet werden.

So können Creator und Marken ihre Produkte gezielt in den Momenten präsentieren, in denen das Interesse am größten ist. Das steigert die Chance auf direkte Käufe. Dieses Shopping-Feature befindet sich derzeit in der Testphase in den Vereinigten Staaten.

5.5 Neue Tools für Shorts

Darüber hinaus können Creator nun Inhalte direkt aus der Kamera-Bibliothek ihres Smartphones in die Shorts-Oberfläche laden. Diese in die YouTube-App integrierte Funktion erscheint automatisch, sobald im Erstellungsmenü die Option „Shorts erstellen“ ausgewählt wird. Dort können sie gespeicherte Fotos und Videos aus der Galerie einfügen, bearbeiten und mit Musik, Texten oder Effekten ergänzen.

Das spart Zeit, da keine separate App oder Umwandlung nötig ist. Creator können ihre Videos so deutlich schneller veröffentlichen und haben mehr Flexibilität bei der Auswahl des Materials. Die neue Funktion ist besonders für spontane Inhalte oder Kurzclips, die bereits auf dem Smartphone liegen, hilfreich.

In mehreren Regionen, darunter auch Europa und Deutschland, ist die Camera-Roll-Integration bereits aktiv. YouTube beobachtet derzeit, wie häufig sie genutzt wird, und plant, die Funktion in den kommenden Monaten weltweit auszurollen.