Grafik zu Social-Media-News mit Hinweis auf Instagram Pin-Funktion für eigene Kommentare und TikTok Offline-Wiedergabe

Instagram erlaubt jetzt das Anheften eigener Kommentare. TikTok führt eine erweiterte Offline-Funktion mit bis zu 480 speicherbaren Videos ein. Claude von Anthropic erhält Dateifunktionen für Präsentationen, Tabellen und PDFs. Snapchat startet mit der Imagine Lens ein neues KI-Feature für kreative AR-Inhalte. TikTok bringt SoundOn nach Deutschland und unterstützt Musiker beim Vertrieb. Threads führt Labels für mehrteilige Beiträge ein. Die wichtigsten Social-Media-News im Überblick.

1. Eigene Kommentare auf Instagram anheften

Bisher konnten auf Instagram nur Kommentare anderer Nutzer angepinnt werden. Neu ist, dass jetzt auch eigene Kommentare fixiert werden können. Das eröffnet die Möglichkeit, direkt unter dem Beitrag zusätzliche Informationen sichtbar zu machen, die nicht im eigentlichen Posting stehen. Das können wichtige Hinweise zur Bildbeschreibung sein, kurze Updates, Korrekturen oder Antworten auf häufig gestellte Fragen. Auch Call-to-Actions wie „schreibt mir eure Meinung“ oder „schaut in die Story für mehr Infos“ lassen sich so prominent platzieren. Da Kommentare keine klickbaren Links enthalten dürfen, geht es hier vor allem um sichtbare Botschaften, die im direkten Austausch mit der Community stehen und nicht zwischen hunderten Reaktionen verschwinden.

2. TikTok hat seine Offline-Funktion erweitert

Nutzer können nun mehrere Videos aus dem „Für dich“-Feed gleichzeitig speichern und sich diese später ohne Internetverbindung ansehen. Es können zwischen 60 und 480 Clips heruntergeladen werden. Die Auswahl erfolgt automatisch durch TikTok. Das bedeutet, dass die Inhalte wahllos zusammengestellt werden und man nicht selbst bestimmen kann, welche Videos gespeichert werden. Wichtig ist außerdem, dass diese Sammlung nicht dauerhaft bestehen bleibt. Sobald die App erneut synchronisiert wird oder die Offline-Funktion erneut ausgeführt wird, wird die bestehende Auswahl überschrieben und durch eine neue ersetzt. So lassen sich zwar ganze Pakete von Clips unterwegs nutzen, beispielsweise im Zug oder im Flugzeug. Eine gezielte oder langfristige Archivierung ist damit jedoch nicht möglich.

Screenshots der neuen TikTok Offline-Wiedergabe Funktion mit Auswahl von 60 bis 480 Videos zum Herunterladen

3. Anthropic bringt Dateifunktionen in Claude

Der KI-Assistent Claude von Anthropic erhält ein großes Upgrade. Nutzer können jetzt innerhalb der Anwendung Dateien erstellen und bearbeiten, darunter Präsentationen, Excel-Tabellen oder PDFs. Bislang war es nur möglich, Inhalte in Textform zu generieren und dann separat zu exportieren. Jetzt geschieht alles direkt im Claude-Interface, was den Workflow erheblich vereinfacht. Für Teams, die häufig mit Dokumenten arbeiten, ist das eine spürbare Zeitersparnis, weil Recherche, Erstellung und Bearbeitung an einem Ort stattfinden.

4. Snapchat setzt auf KI mit der Imagine Lens

Snapchat erweitert seine kreativen Möglichkeiten mit einer neuen AR-Funktion. Die Imagine Lens nutzt generative KI, um Bilder basierend auf Texteingaben zu erstellen. Wer einen kurzen Prompt eingibt, etwa „verwandle mich in ein Cowgirl.“, erhält automatisch ein passendes Ergebnis. Die Bilder können gespeichert, bearbeitet oder direkt in Snaps verwendet werden. Im Unterschied zu klassischen Filtern gibt es keine festen Vorlagen, was Raum für grenzenlose Kreativität eröffnet.

Snapchat Imagine Lens verwandelt ein Selfie in ein Cowgirl-Bild mit Cowboyhut und Halstuch
Image Credit: Snap Inc.

5. TikTok startet SoundOn in Deutschland

TikTok baut seine Unterstützung für Musikerinnen und Musiker weiter aus. Mit SoundOn startet nun auch in Deutschland eine Plattform, über die Künstler ihre Songs direkt hochladen und vertreiben können. Die Musik wird nicht nur auf TikTok selbst verfügbar, sondern auch auf Partnerdiensten wie Resso und CapCut eingebunden. Damit können Creator ihre Tracks in Videos verwenden und Künstler erreichen ein breiteres Publikum.

Ein wichtiger Vorteil von SoundOn ist die Monetarisierung. Musiker erhalten hundert Prozent der Einnahmen aus TikTok und Resso im ersten Jahr und danach immer noch einen Großteil der Umsätze. Gleichzeitig bietet die Plattform Analyse-Tools und Einblicke, mit denen Künstler besser verstehen, wie ihre Songs performen. Für die deutsche Musikszene ist das ein spannender Schritt, da gerade unabhängige Künstler so direkten Zugang zur TikTok Community und ihren Trends bekommen.

6. Mehr Übersicht in Threads durch Labels

Threads testet aktuell eine Funktion, die lange Inhalte strukturierter macht. Wenn jemand einen längeren Gedanken nicht in einem einzigen Post unterbringt, kann er mehrere Beiträge direkt hintereinander schreiben. Damit Leser den Zusammenhang erkennen, bekommen diese Beiträge automatisch ein kleines Label. Das steht dann in der Form „1/3“, „2/3“ oder „3/3“ unter dem Post.

Der Vorteil ist klar: Statt dass Nutzer im Feed raten müssen, ob mehrere Posts zusammengehören, sehen sie sofort, dass es sich um eine Serie handelt und in welcher Reihenfolge sie gelesen werden sollten. Gerade bei Diskussionen, Erklärungen oder Storytelling ist das hilfreich, weil Inhalte nicht verloren gehen oder aus dem Zusammenhang gerissen werden.

Auf X (früher Twitter) kennen viele schon den „Thread“, bei dem man Beiträge zu einer Kette verbindet. Threads selbst hatte so etwas bislang nicht. Mit dem neuen Label-System zieht die Plattform also nach und macht es einfacher, komplexere Inhalte zu teilen und auch für Follower nachvollziehbar zu gestalten.