ChatGPT wird gesprächiger, TikTok bringt neue Kreativfunktionen, Threads testet Podcast-Vorschauen und Instagram erweitert seine Vergleichstools. Wir fassen die wichtigsten Social-Media-Neuheiten der Woche kompakt zusammen.

1.1 GPT 5.1 verbessert Gesprächsqualität und Personalisierung

OpenAI hat GPT 5.1 vorgestellt. Das Modell soll spürbare Verbesserungen in der Gesprächsführung, bei der Einhaltung von Anweisungen und in der Personalisierung bringen. Seit dem 12. November 2025 wird es schrittweise für zahlende Nutzerinnen und Nutzer bereitgestellt. GPT 5.1 liegt in zwei Varianten vor.

Instant richtet sich an alltägliche Aufgaben und reagiert natürlicher, direkter und oft freundlicher. Thinking soll für komplexere Fragen gedacht sein. Es passt die Rechenzeit dem Bedarf an und liefert bei Bedarf ausführlichere Antworten. Bei einfachen Fragen soll es schneller reagieren als bisher.

Im Vergleich zum vorherigen Modell GPT 5 soll GPT 5.1 Anweisungen zuverlässiger umsetzen und Inhalte klarer erklären. Bei Mathematik, Programmierung und logischen Aufgaben werden laut OpenAI bessere Ergebnisse erzielt. Auch der Ton der Antworten wirkt angenehmer und stärker auf den Gesprächskontext abgestimmt.

Die Gedächtnisfunktion wurde ebenfalls überarbeitet. ChatGPT kann sich an Namen, Schreibstile oder häufige Themen erinnern. Nutzerinnen und Nutzer sehen diese Informationen jederzeit ein und können sie anpassen oder löschen. Die Funktion wird im Laufe des Novembers für alle Pro-Konten aktiviert.

Zudem lässt sich der Tonfall leichter anpassen. In den Einstellungen stehen mehrere Stile zur Auswahl, etwa professionell, freundlich, sachlich oder verspielt. Diese Auswahl beeinflusst alle Antworten unmittelbar. Wer gezieltere Kontrolle möchte, kann festlegen, wie knapp, warm oder ausdrucksstark die Antworten sein sollen. ChatGPT erkennt bestimmte Vorlieben offenbar auch automatisch und schlägt passende Einstellungen vor.

Beide Varianten von GPT 5.1 sollen demnächst auch über die API nutzbar sein. Instant wird unter dem Namen „gpt 5.1 chat latest“ geführt, Thinking soll als eigene Version mit dynamischer Denkzeit folgen. Das bisherige Modell GPT 5 bleibt noch etwa drei Monate verfügbar.

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1.2 ChatGPT testet Gruppenchat für gemeinsame Gespräche mit der KI

OpenAI arbeitet an einer neuen Gruppenchat-Funktion für ChatGPT. Damit soll es möglich werden, gemeinsam mit anderen Personen einen Chatverlauf zu führen, in den bei Bedarf auch die KI aktiv eingebunden wird. Erste Screenshots der Funktion sind bereits durch einen Entwickler aufgetaucht, der mit OpenAI zusammenarbeitet.

Über die neue Option lässt sich ein Gruppenchat starten und ein Einladungslink erzeugen, der an andere Personen verschickt werden kann. Wer dem Link folgt, wird Teil der Gruppe und kann mitlesen und mitschreiben. ChatGPT selbst ist in Gruppen nicht automatisch aktiv, sondern muss gezielt angesprochen oder manuell aktiviert werden.

Ein zentrales Merkmal: Die KI kennt in Gruppenchats keine persönlichen Informationen oder Gesprächsverläufe aus Einzelgesprächen. Der Bot agiert ausschließlich auf Basis des Gruppenverlaufs. Für jede Gruppe lässt sich ein individueller Bot konfigurieren. Dabei können Tonfall, Ziel oder Inhalte wie Insider-Witze hinterlegt werden, sodass sich das Verhalten der KI zwischen privater Gruppe und professionellem Austausch unterscheiden kann.

Zu den weiteren geplanten Funktionen zählen klassische Chatfeatures wie Reaktionen, Datei-Uploads und eine Anzeige, wenn jemand gerade schreibt. Ein Startdatum für das Gruppenfeature gibt es bisher nicht. OpenAI ist mit dieser Idee jedoch nicht allein. Auch Microsoft testet aktuell eine ähnliche Funktion für den eigenen Assistenten Copilot.

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2. LinkedIn verwendet öffentliche Profildaten in Europa für das Training eigener KI

LinkedIn hat angekündigt, dass es öffentlich sichtbare Profildaten europäischer Mitglieder für die Weiterentwicklung seiner KI-Modelle nutzt. Ziel ist es, die Qualität generativer KI-Funktionen auf der Plattform zu verbessern. Die Datenverarbeitung startete am 3. November 2025 und betrifft alle Nutzerinnen und Nutzer in der Europäischen Union, sofern sie dem nicht aktiv widersprechen.

Verwendet werden Angaben, die Mitglieder freiwillig in ihren Profilen veröffentlichen. Dazu zählen unter anderem Berufsbezeichnungen, Qualifikationen, Ausbildung oder Branchenerfahrungen. Diese Informationen fließen in die Trainingsprozesse der KI ein, zum Beispiel um die automatische Erstellung von Lebensläufen oder personalisierte Vorschläge für Weiterbildungen zu verbessern.

Rechtlich stützt sich LinkedIn auf das sogenannte berechtigte Interesse. Das Unternehmen verweist auf Datenschutzbehörden in Irland und Deutschland, die vergleichbare Verfahren bei Meta bereits geprüft und zugelassen haben. Auch hier wurde festgelegt, dass Nutzer über ein Widerspruchsrecht verfügen müssen.

In den Einstellungen von LinkedIn können Mitglieder festlegen, ob ihre Daten für das Training generativer KI verwendet werden dürfen. Die entsprechende Option ist standardmäßig aktiviert, kann aber mit wenigen Klicks deaktiviert werden. Wer den Einsatz seiner Daten ablehnt, bleibt weiterhin voll nutzungsberechtigt.

LinkedIn betont, dass ausschließlich Inhalte verarbeitet werden, die ohnehin öffentlich im Profil sichtbar sind. Private Nachrichten, Kontaktlisten oder nicht veröffentlichte Daten sind davon nicht betroffen. Das Training erfolgt auf Systemen von Microsoft und dient ausschließlich internen Zwecken.

Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Hier ist das Formular zum Widerspruch gegen die Datenverarbeitung durch LinkedIn.

3. TikTok stellt neue Funktionen für Creator vor

TikTok hat im November mehrere neue Werkzeuge vorgestellt, mit denen Creator Inhalte einfacher und schneller erstellen können. Diese Funktionen setzen auf künstliche Intelligenz und sind über TikTok Studio im Browser verfügbar. TikTok möchte damit vor allem Creator unterstützen, die regelmäßig Videos produzieren, aber wenig Zeit oder Erfahrung mitbringen.

Ein zentrales Werkzeug ist AI Powered Outline. Es hilft dabei, aus einer einfachen Idee oder einem Stichwort einen konkreten Videoentwurf zu erstellen. Das Tool schlägt eine einleitende Szene vor, liefert eine spannende Hook, empfiehlt einen passenden Titel, erzeugt geeignete Hashtags und gibt eine mögliche Struktur für den Ablauf des Videos vor. Die Funktion ist für Creator ab 18 Jahren verfügbar, die TikTok Studio nutzen und sich in den Vereinigten Staaten, in Kanada oder in ausgewählten weiteren Märkten befinden. TikTok plant, AI Powered Outline in den kommenden Wochen in weiteren Ländern bereitzustellen. Die Funktion ist ausschließlich über die Webversion von TikTok Studio nutzbar und nicht in der TikTok App enthalten.

Zusätzlich wurde ein neuer Smart Video Editor eingeführt. Dieses Werkzeug analysiert vorhandenes Videomaterial und schneidet es automatisch in kürzere Abschnitte. Die Inhalte werden dabei direkt in das Hochformat gebracht, sodass sie optimal zu TikToks Darstellungsformat passen. Der Smart Video Editor ist weltweit verfügbar und steht allen Nutzern über TikTok Studio im Browser zur Verfügung.

Ein weiteres Tool heißt Auto Cut. Es ist ebenfalls Teil von TikTok Studio und erkennt automatisch wichtige Inhalte in längeren Videos. Anschließend erstellt es mehrere kürzere Clips, die direkt als einzelne TikTok Videos verwendet werden können. Diese Funktion ist ebenfalls über die Webplattform verfügbar. TikTok nennt jedoch keine Details dazu, in welchen Ländern Auto Cut aktuell verfügbar ist oder ob ein gestaffelter Rollout geplant ist.

Mit diesen Neuerungen will TikTok den Aufwand für die Videoproduktion reduzieren und Creator gezielt dabei unterstützen, Ideen schneller und einfacher umzusetzen, ganz ohne professionelle Bearbeitungskenntnisse.

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Image Credits: TikTok
Image Credits: TikTok


4.1 Instagram ermöglicht gezieltes Blockieren von Personen bei Storys

Instagram hat eine neue Funktion eingeführt, mit der Nutzerinnen und Nutzer genau festlegen können, wer ihre Storys sehen darf und wer nicht. Das Feature soll dabei helfen, Inhalte gezielter zu teilen und ungewollte Zuschauer auszuschließen.

In der Story-Kamera lässt sich oben links über das Zahnrad-Symbol das Einstellungsmenü öffnen. Unter dem Punkt „Story“ gibt es dort nun die Möglichkeit, eine Liste mit Personen anzulegen, vor denen man die eigenen Storys verbergen möchte. Die Auswahl erfolgt manuell und kann jederzeit angepasst werden.

Diese Funktion eignet sich besonders in Situationen, in denen man Inhalte mit einem bestimmten Publikum teilen will, ohne dass andere sie sehen. Ein Beispiel: Du möchtest ein Geschenk zeigen, ohne dass die beschenkte Person es vorher entdeckt.

Mit dieser Neuerung macht Instagram einen weiteren Schritt in Richtung mehr Kontrolle und Privatsphäre bei der Veröffentlichung von Inhalten.

4.2 Instagram startet mit Competitive Insights: Neues Vergleichstool für Creator und Unternehmen

Instagram hat eine neue Analysefunktion vorgestellt, die es professionellen Accounts ermöglicht, ihre Performance direkt mit Wettbewerbern zu vergleichen. Mit „Competitive Insights“ will die Plattform Creator, Marken und Social-Media-Manager dabei unterstützen, ihre Content-Strategien gezielter zu optimieren.

Die neue Funktion erlaubt es, den eigenen Account mit bis zu zehn anderen Profilen zu vergleichen. Dabei werden Kennzahlen wie Wachstum, Posting-Frequenz, Engagement und die genutzten Content-Formate nebeneinandergestellt. Die Funktion ist im „Professional Dashboard“ unter dem Punkt „Competitive Insights“ zu finden. Voraussetzung für die Nutzung ist ein professionelles Instagram-Konto wie ein Creator- oder Business-Profil. In den Einstellungen können bis zu zehn vergleichbare Accounts manuell hinzugefügt werden. Die Analyse zeigt dann, welche dieser Profile besonders schnell wachsen, wie häufig sie Inhalte veröffentlichen und welche Formate sie dabei verwenden, zum Beispiel Reels, Karussells oder klassische Bildposts. Dabei werden auch Boosted Posts in die Auswertung einbezogen, allerdings zählen klassische Werbekampagnen aus dem Ads Manager nicht mit.

Competitive Insights bieten einen klaren Vorteil. Man erkennt auf einen Blick, was bei der Konkurrenz funktioniert und wo Optimierungspotenzial im eigenen Feed besteht. Wer regelmäßig Storys oder Reels produziert, kann die eigene Frequenz und Performance mit anderen vergleichen und datenbasiert justieren. Drittanbieter-Tools sind dafür nicht mehr nötig. Auch Content-Lücken und neue Chancen in der eigenen Nische lassen sich so leichter erkennen. Die Daten helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und den eigenen Output gezielt zu verbessern.

Die Funktion wird derzeit weltweit schrittweise für professionelle Konten ausgerollt. Wer sie noch nicht sieht, sollte in den kommenden Tagen oder Wochen Zugriff erhalten.

5. Facebook stellt Like- und Kommentar-Plug-ins für Webseiten ein

Facebook hat angekündigt, dass zwei bekannte Funktionen für externe Webseiten bald nicht mehr unterstützt werden. Gemeint sind der klassische Gefällt-mir-Button und das Kommentar-Plug-in, die viele Seiten über Jahre hinweg eingebunden haben. Ab dem 10. Februar 2026 funktionieren diese Plug-ins nicht mehr.

Der Gefällt-mir-Button wurde häufig unter Blogartikeln oder Nachrichtenbeiträgen eingebunden. Besucher konnten darüber einen Beitrag direkt auf Facebook liken, ohne die Seite zu verlassen. Das Kommentar-Plug-in erlaubte es, Facebook-Kommentare direkt auf einer Webseite zu hinterlassen. Diese Kommentare waren in vielen Fällen auch auf dem Facebook-Profil der kommentierenden Person sichtbar.

Die Abschaltung betrifft alle Webseiten, auf denen diese beiden Plug-ins eingebettet sind. Ab dem genannten Datum erscheinen sie zwar technisch noch auf der Seite, sind aber unsichtbar und vollständig deaktiviert. Facebook ersetzt sie automatisch durch ein kleines, leeres Element. Das Layout der Seite bleibt dabei unverändert und es entstehen keine sichtbaren Fehler. Webseitenbetreiber müssen keine Änderungen vornehmen. Die Umstellung erfolgt automatisch im Hintergrund.

Meta begründet diesen Schritt damit, dass diese Plug-ins heute nur noch selten verwendet werden. Immer mehr Nutzer interagieren direkt innerhalb von Facebook oder nutzen andere Wege der Kommunikation. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in modernere Funktionen wie das Messenger-Plug-in, den Facebook-Log-in oder die WhatsApp-Chat-Integration, die deutlich häufiger eingesetzt und aktiv weiterentwickelt werden sollen.

Innerhalb von Facebook selbst bleiben die gewohnten Interaktionsmöglichkeiten wie das Liken und Kommentieren weiterhin bestehen.

Mit dieser Entscheidung beendet Facebook nach über fünfzehn Jahren die Unterstützung für ein Format, das einst fester Bestandteil des Social Webs war. Heute liegt der Fokus stärker auf direkten Kommunikationslösungen innerhalb des Facebook-Ökosystems.

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6. Meta führt Vibes in Europa ein als neues Format für persönliche Beiträge

Meta hat die neue App Meta AI in Europa veröffentlicht. Teil davon ist Vibes, ein kreativer Feed für kurze, KI-generierte Videos. Nutzerinnen und Nutzer können darin eigene Inhalte erstellen, bearbeiten, remixen und mit anderen teilen. Die Funktion wurde entwickelt, um kreative Selbstentfaltung, Unterhaltung und persönliche Ausdrucksformen zu fördern.

Vibes ist kein Bestandteil von Facebook oder Instagram. Die Funktion ist ausschließlich in der Meta AI App verfügbar, die separat installiert werden muss. In diesem Bereich der App können Nutzer auf kreative Videoideen reagieren, eigene Clips erstellen oder bestehende Beiträge anderer Personen visuell anpassen. Es stehen Funktionen zur Verfügung, mit denen sich Musik, visuelle Effekte und Stilelemente individuell gestalten lassen.

Inhalte aus Vibes lassen sich direkt in der App veröffentlichen oder über Instagram- und Facebook-Storys sowie Reels weiterverbreiten. Mit der Zeit passt sich der Vibes Feed dem eigenen Stil und den Interessen der Nutzer an. Dadurch entsteht ein persönlicher Raum für Kreativität, in dem Menschen Videos entdecken und gestalten können, die zu ihnen passen.

Vibes wurde zuerst in den Vereinigten Staaten eingeführt. Seit dem 6. November 2025 ist die Funktion in ganz Europa verfügbar. Die App selbst bietet zusätzlich einen Zugang zu weiteren KI-gestützten Tools wie der Bildgenerierung, der Foto- und Videobearbeitung sowie dem Austausch mit dem Meta AI Chat. Auch Inhalte von den Meta AI Glasses lassen sich direkt in der App verwalten und kreativ weiterverarbeiten.

Die Funktionen sollen künftig erweitert werden, damit Nutzerinnen und Nutzer ihre Ideen noch schneller und individueller umsetzen können.

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7. Threads testet neue Podcast-Funktion für Creator

Meta experimentiert auf Threads mit einer Funktion speziell für Podcasts. Creator können ihren Podcast-Link direkt im Profil unter einem eigenen Abschnitt einfügen. Die Plattform erstellt daraus automatisch eine Vorschau, ohne dass dafür ein regulärer Beitrag ersetzt werden muss.

In Posts lässt sich der Link ebenfalls einfügen. Threads erkennt ihn und wandelt ihn in eine Vorschau um, was die Sichtbarkeit erhöht.

Die Funktion befindet sich derzeit in der Testphase. Meta plant eine breitere Einführung zu einem späteren Zeitpunkt.